Der richtige Weg

„Wie erkenne ich den richtigen Weg?“ fragte der Schüler.

„Das ist eine wahrhaft gute Frage“ entgegnete der Meister und fuhr fort „Die meisten glücklichen Menschen die ich kenne und die ein erfülltes Leben führen, beantworten diese Frage ganz einfach:
Die guten Wege erkennst Du daran, dass sie sich in Deinem Herzen gut anfühlen.

Der Schüler freute sich über diese Antwort, sie fühlte sich so einfach, wahr und weise an…

Doch dann verschwand sein Lächeln und seine Stirn bekam zweifelnde Züge, irgend etwas in ihm zog sich unschön zusammen anstatt sich frei auszudehnen, schließlich fragte er: „Und was ist wenn der Kopf etwas ganz anderes sagt?“

Der Meister kannte den Punkt sehr genau an welchem sein Schüler gerade stand.
Sehr sanft fragte er:
„Wie fühlt sich der Weg an den Du jetzt in diesem Moment gerade gewählt hast?“

„Nicht gut.“ seufzte der Schüler

„Und was fühlst du gerade?“ fragte der Meister behutsam.

„Zweifel, Unsicherheit….. und Enge.“ war die ehrliche Antwort des Schülers.

Der Meister überließ vertrauensvoll der Stille und dem Schüler selbst den Weg der Erkenntnis.

Nach einer Weiler tauchte die Stimme des Schülers aus der Stille auf und er sagte:
„Hui jetzt bin ich aber wirklich kurz in ein schlechtes Gefühl geschlittert.“ seine Haltung entspannte sich und sein Lächeln kehrte zurück.

„Vom kurzen Untertauchen ertrinken wir nicht, nur wenn wir zu lange unter Wasser bleiben!“ grinste der Meister sehr zufrieden.
„Und auch das schlechte Gefühl ist eigentlich ein wertvoller Helfer, denn es weist Dich darauf hin, dass Du gerade dabei bist einen Weg einzuschlagen, der nicht mit Deinem wahren Sein in Einklang ist.“

„Ich kann und darf also meinem Herzensgefühl wirklich vertrauen!“ freute sich der Schüler.
„Gute Gefühle zeigen mir, dass ich genau auf dem Weg bin, der meine Herzenswünsche erfüllt und das schlechte Gefühl zeigt mir klar und einfach, dass ich gerade dabei bin falsch abzubiegen.
Das ist ja fast wie ein Kompass!“

„Ja so kannst Du es Dir Vorstellen und die Nadel wird von nichts Geringerem bewegt als Deiner Seele!“